Arman

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Arman – Mitbegründer des Nouveau Realismé und Pionier der Accumulage

Armand Pierre Fernandez (1928 – 2005)– kurz Arman – war ein französisch-US-amerikanischer Objektkünstler, Bildhauer und Maler der Nachkriegszeit. Auf der Suche nach neuen Zugängen zur Realität – einem ‚neuen Realismus‘ – begründete er zusammen mit Daniel Spoerri, Jaques de la Villeglé, Jean Tinguely, Raymond Hains, César Baldaccini und Yves Klein die Bewegung des Nouveau Réalisme. Als Gründungsakt unterzeichneten die Künstler 1960 in der Wohnung von Yves Klein in Nizza das gleichnamigen Manifest des französischen Kunstkritikers Pierre Restany.

Als Antwort auf die seit den 60iger Jahren dominierende Pop Art um Warhol, Rauschenberg und Lichtenstein schufen die Nouveau Réalistes einen eigenen Ansatz zur Konsumkultur, der Wegwerfgesellschaft und der Massenproduktion. Während Christo Gegenstände verhüllte, Raymond Hains Werbeplakate abriss und César Autoschrott presste, näherte sich Arman der Idee der ‚neuen Realität‘ mit seinen berühmten Akkumulationen, also der Anhäufung identischer Objekte. Dabei handelte es sich meistens um Alltagsgegenstände wie Spielzeug, Haushaltsgeräte oder Bleistifte, die von Arman arrangiert und durch die hohe Anzahl und den veränderten Kontext ihrer Funktion beraubt wurden. Mit Hilfe von Harzen, Polyester oder Beton fixierte er die Anordnung und schweißte die einzelnen Objekte so zu einem unveränderbaren Original zusammen – der Accumulage.

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Materielle und künstlerische Vielfalt

Bis Ende der 50er Jahre widmete sich Arman hauptsächlich der klassischen Malerei, doch dieses künstlerische Interesse wurde von der Bewegung des Nouveau Réalisme und der Beschäftigung mit einfachen Gegenständen und Objekten abgelöst: Zu Beginn nutzte Arman verschiedene Objekte wie beispielsweise in Farbe getauchte Hämmer für seine Stempelbilder – sogenannte allures d’objects – , um sie schließlich ganz auf das Objekt zu reduzieren. Seine Objekt-Akkumulationen wurden zum Markenzeichen, doch entwickelte Arman diese noch weiter: Er schnitt, sprengte und zerkleinerte verschiedene Objekte, um die Einzelteile anschließend wieder neu zu arrangieren. Dabei veränderte er beispielsweise Musikinstrumente, zerstörte einen Sportwagen und sprengte bei einer Ausstellung sogar die mitgebrachten Objekte der Besucher:innen.

Auch im zweidimensionalen Raum widmet sich Arman der Objekt-Anhäufung, indem er in der Funktion ähnliche Objekte, wie beispielsweise Streichinstrumente, mit der Technik des Prägedrucks festhielt.
Mitte der 80er Jahre wand sich Arman schließlich wieder der Malerei zu und schlug in seinen Arbeiten den Bogen vom Objekthaften zum abstrakten Expressionismus, der zu dieser Zeit ganz New York erfasst hatte.

Skulptur im öffentlichen Raum und internationale Anerkennung

Arman schuf nicht nur kleinformatige Akkumulationen und Skulpturen, sondern weitete sein künstlerisches Oeuvre auch auf den öffentlichen Raum aus: In seiner Arbeit Hope for Peace (1995) überführte er beispielsweise die ursprünglich kleinformatigen Akkumulationen ins Absurdum, indem er mitten in Beirut über 80 Panzer und Militärfahrzeuge in Beton verewigte und so eine beinahe surrealistisch anmutende Akkumulation als aktuellen gesellschaftlichen Kommentar schuf.

Da Arman in den 60er Jahren seinen Lebensmittelpunkt nach New York verlagerte dehnte sich seine Bekanntheit schnell über die Grenzen Zentraleuropas hinaus aus. Bereits im Jahr 1961 konnte er einige seiner Arbeiten in der Ausstellung „The Art of Assemblage“ im Museum of Modern Art zeigen und nachdem Arman 1967 seine Akkumulationen bei der Weltausstellung in Montréal ausstellte, erregten seine Arbeiten weltweit Aufmerksamkeit. Auch auf zahlreichen Biennalen und Documentas war der Künstler seit 1961 vertreten und seine Teilnahme an Blogbuster-Ausstellungen hält bis heute an.

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