Friedensreich Hundertwasser wurde 1928 in Wien unter dem bürgerlichen Namen Fritz Stowasser als Sohn tschechischer Einwanderer geboren. 1949 nahm er den Künstlernamen „Hundertwasser“ an, abgeleitet vom Wort „sto“, das in mehreren Sprachen für die Zahl „Hundert“ steht. Sein Studium an der Akademie der bildenden Künste brach er nach nur wenigen Monaten ab, ging stattdessen auf Reisen und bildete sich autodidaktisch fort. in den 1950er-Jahren wurde er Teil der künstlerischen Avantgarde in Paris und entwickelte seine narrative Bildsprache mit leuchtenden Farben, naiv-surrealer Figuration und dem zentralen Element der Spirale.
Nach der Entwicklung des „Transautomatismus“ als Kunsttheorie im Jahre 1954 und der Gründung des „Pintorariums“ in Wien, zusammen mit Ernst Fuchs und Arnulf Rainer, gelang ihm 1962 auf der Biennale von Venedig der internationale Durchbruch. Hundertwasser engagierte sich vehement für Ökologie, Umweltschutz und Frieden und eine natur- und menschengerechte Architektur. Seine gesellschaftskritischen und ökologischen Positionen verbreitete er mit Manifesten, Briefen, Reden und öffentlichen Demonstrationen, Schnell wurde er zu einem der populärsten europäischen Künstler seiner Zeit.
In seinem grafischen Oeuvre griff er die Jahrhunderte alte Technik des japanischen Holzschnitts auf und variierte auch im Druck gerne die Farbkombinationen bis hin zu unikatären Druckvariationen.
1980 erhielt Hundertwasser den Großen Österreichischen Staatspreis, 1981-1997 war er Leiter einer Meisterklasse der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit den 1980er Jahren realisierte er vielfältige Architekturprojekte wie das Hundertwasserhaus, das KunstHaus Wien oder das Fernheizwerk Spittelau.
Am 19. Februar 2000 verstarb er an Bord der „Queen Elizabeth 2“ auf der Fahrt von Neuseeland.
