Dekonstruktion und Rekonstruktion
Eine ursprüngliche Kreis- oder Kubusform wird in einzelne Glieder zerteilt und zu einer neuen Welle zusammengesetzt. Die Nahtstelle zwischen zwei Segmenten verdeutlicht das Drehmoment, welches eine Bewegungsrichtung auf die nächste überträgt. Diese Bewegungen umkreisen einen Mittelpunkt und drängen in den Raum als lebendige Formen. Wie es der Bildhauer selbst ausdrückt, meist mit einem „offenen Ende“. Titel wie „Aufbruch“, „Bewegung“ „Welle“ oder „Faltung“ charakterisieren den Bereich der Veränderung. Die Skulpturen von Kurt Grimm sind nicht in sich geschlossen und auf sich selbst bezogen, sondern nach außen gerichtet. Sie eröffnen ein Gebiet vielfältiger und wechselseitiger Beziehungen.
Schwere und Leichtigkeit – Eisen als gestalterisches Medium
Für Kurt Grimm spielt auch das Material Eisen eine große Rolle: „Es ist für mich ein absolut ehrliches Material – und es ist bestens geeignet, meine Formen in größere Dimensionen umzusetzen und sie ausdrucksvoll zu gestalten. Mit Stahl kann ich kühne Konstruktionen auf kleinster Standfläche ruhen lassen. Großer Masse und schwerem Gewicht Leichtigkeit zu verleihen – das reizt mich als Künstler.“
Mithilfe der Farbnuancen der Rostpatina seiner Skulpturen setzt Kurt Grimm besondere Akzente. Durch die Bearbeitung des Materials mit Sandstrahl, erzeugt er Rosttöne. Er arbeitet auch vielfach mit Leinöl, das auf Eisen in einem dunklen, satten Braunton resultiert: „Das Rotbraun der Korrosion ist mit seinem wechselseitigen Farbenspiel die interessanteste Oberfläche, die ich mir für meine Skulpturen vorstellen kann.“
Monumentalität mit spielerischer Eleganz
Selbst Grimms kleinformatige Skulpturen entfalten aufgrund der ausschwingenden Formen ein gewisses Maß an Monumentalität. Die Formen, die sich freilich allesamt elegant zurückkrümmen bilden ein trickreiches Wechselspiel von Schlingen, Schleifen und Bögen. Dadurch entstehen zeitlos schöne Plastiken, die Räume einnehmen und Räume umschließen sowie Blicke verstellen und Blicke freigeben. Trotz der Monumentalität wirken seine Arbeiten immer spielerisch leicht und entwickeln eine ganz eigene Ästhetik. Exemplarisch hierfür stehen die Arbeiten aus gebogenen Stahlbändern, welche an tanzende Skulpturen erinnern. Diese scheinen nicht nur die Luft in ihrem Inneren zu verwirbeln, sondern auch den sie umgebenden Raum in Schwingungen zu versetzen.
Ausstellungen und Kunstmessen
2023:
– #OrangeTheWorld, Galerie Kellermann, Düsseldorf, Germany
– Zero 23, Galerie Kellermann, Düsseldorf, Germany
2022:
– Leicht + Schwer, Heidelberger Forum für Kunst, Heidelberg, Germany
– Sommerausstellung, Galerie Kellermann, Düsseldorf, Germany
– Winterausstellung, Galerie Kellermann, Düsseldorf, Germany
2021:
– Cologne Fine Art & Design, Galerie Kellermann, Köln, Germany
– Spring Selection, Galerie Kellermann, Düsseldorf, Germany
– Lost & Found, Galerie Kellermann, Düsseldorf, Germany
Werke im Öffentlichen Raum
2023:
– Schloßhotel Götzenburg, Jagsthausen, Germany
– Skulpturen, Golfplatz Maria Bildhausen, Münnerstadt, Germany
2022:
– Skulpturen im Park, Kulturzentrum Franck-Haus, Marktheidenfeld, Germany
– Skulpturen aus Stahl, Kurpark, Bad Mergentheim, Germany
2021:
– Kurpark, Bad Mergentheim, Germany
2020:
– Spitäle an der Alten Mainbrücke, Würzburg, Germany
– Drei Skulpturen, Skulpturenpark Golfplatz Maria Bildhausen, Münnerstadt, Germany
– Brunnen, Medizinisches Zentrum Bad Königshofen, Bad Königshofen im Grabfeld, Germany
2019:
– Vier Skulpturen, Skulpturenpark Golfplatz Maria Bildhausen, Münnerstadt, Germany
2018:
– Brunnen, Krankenhaus, Tauberbischofsheim, Germany
– Skulptur, Alte Turnhalle, Lohr, Germany
– Skulptur, Kürnach, Germany
2017:
– Brunnen, Medizinisches Versorgungszentrum Kleinrinderfeld, Kleinrinderfeld, Germany
2016:
– Altarraumgestaltung, Kirche Vogelsburg, Vogelsburg, Germany
2015:
– Installation, Kulturkirche Stuttgart, Stuttgart, Germany
2014:
– Stadtgraben Treffpunkt, Merkendorf, Germany
2013:
– Juliusspital, Würzburg, Germany
2011:
– Saarbrücken, Germany
– Merkendorf, Germany
2010:
– Kitzingen, Germany
– Praxis Lorke, Würzburg, Germany
– Mainbernheim, Germany
2007:
– Leverkusen, Germany
2005:
– Tauberbischofsheim, Germany
2000:
– Otsu, Japan
1998:
– Rielasingen-Worblingen, Germany
– Tauberbischofsheim, Germany
– Bunka Woman University, Tokyo, Japan
1997:
– Veitshöchheim, Germany
Kurt Grimm wurde 1960 in Würzburg als jüngstes Mitglied einer renommierten unterfränkischen Bildhauerfamilie geboren. Nach alter Familientradition wurde er zunächst als Holz- und Steinbildhauer ausgebildet und verfeinerte dabei seine technischen Fertigkeiten. In der Abstraktion und dem Medium Stahl fand er seine eigentliche Passion, ganz in der Tradition seines großen Vorbildes Eduardo Chillida.
In und um Würzburg finden sich zahlreiche seiner Kunstwerke im öffentlichen Raum. Über ein Jahrzehnt hinweg entwickelte Kurt Grimm eine eigene Formsprache, die durch Dekonstruktion und Rekonstruktion einfacher geometrischer Grundformen ästhetische Potenziale freisetzt. Dieses Zusammenspiel von formaler Strenge und spielerischer Leichtigkeit verleiht seinen Plastiken eine Aura der Zeitlosigkeit.
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