Der im böhmischen Reichenberg geborene Künstler Markus Lüpertz gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Entgegen dem damals vorherrschenden künstlerischen Zeitgeist konzentrierte er sich auf die gegenständliche Kunst und verlieh seinen figurativen Motiven mit expressiver Farbgebung und leidenschaftlichen Formen eine ungeahnte Emotionalität, wodurch er neben Georg Baselitz und Anselm Kiefer zu den größten Vertretern des Neoexpressionismus zählt.
Obwohl Lüpertz sich seit Anfang der 60er-Jahre der Malerei verschrieb, ist er stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksweisen und Techniken. Er beschäftigt sich neben der Malerei auch mit diversen Drucktechniken, fertigt Glasmalereien für Kirchenfenster an und widmet sich der Bronzeskulptur sowie dem Bühnenbild.
Awards und Auszeichnungen
1970:
– Villa-Romana-Preis, verbunden mit einem einjährigen Aufenthalt in Florenz, Italy
1971:
– Preis des Deutschen Kritikerverbandes, Germany
1990:
– Lovis-Corinth-Preis, Künstlergilde Esslingen, Germany
2004:
– IV. International Prize „Julio González“, Spain
2006:
– Doctor honoris causa, Kunstakademie Breslau, Germany
2013:
– Internationaler Mendelssohn-Preis, Leipzig, Germany
Ausstellungen und Kunstmessen
1968:
– Galerie Michael Werner, Köln, Germany
1973:
– Werkübersicht, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Germany
1982:
– documenta 7, Kassel, Germany
1991:
– Retrospektive der Jahre 1963 bis 1990, Museo Reina Sofia, Madrid, Spain
1996:
– Markus Lüpertz, Gemälde – Skulpturen, Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, Germany
2009/2010:
– Hauptwege und Nebenwege. Eine Retrospektive. Bilder und Skulpturen von 1963 bis 2009, Bundeskunsthalle, Bonn, Germany
– Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte, Albetina, Wien, Austria
2019/2020:
– Markus Lüpertz. Über die Kunst zum Bild, Haus der Kunst, München, Germany
Neben dieser kleinen Auswahl war und ist Markus Lüpertz in zahlreichen weiteren nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstelllungen vertreten.
Schon früh zeichnete sich Lüpertz‘ Lebensweg durch Provokation, Vielfalt und ungeahnte Wendungen aus. Er begann zunächst einige Lehren, studierte an der Werkkunstschule in Krefeld und arbeitete im Kohle- und Straßenbau. Auch die Verpflichtung für die Französische Fremdenlegion kündigte er nach kurzer Zeit und an der Kunstakademie Düsseldorf wurde er nach bereits einem Semester exmatrikuliert. Dieser holprige Karriere-Start wandelte sich mit dem Umzug von Düsseldorf nach Westberlin im Jahr 1962 allerdings zunehmend. Er lernte zahlreiche Künstler:innen kennen und konnte sich ganz auf seine Arbeit und die Hinwendung zur Figuration konzentrieren. Nach acht Jahren produktivem Schaffen wurde er schließlich von der Villa Romana für seine Arbeit ausgezeichnet und auf diese Auszeichnung folgten weitere Preise und Ausstellungen. Auch erhielt Lüpertz Professuren an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, der Kunstakademie Düsseldorf und der Akademie der Bildenden Künste an der Alten Spinnerei. Die nationale wie internationale Anerkennung für seine Kunst und die Mitbegründung des Neoexpressionismus dauert bis heute an.
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