Die Erneuerung der Kunst mit Feuer und Licht
Zusammen mit Heinz Mack gründete Otto Piene 1957 in Düsseldorf die Avantgarde-Gruppe ZERO. Der Name symbolisiert einen „Nullpunkt der Kunst“ und bezieht sich auf einen kompletten Neubeginn in der Malerei. Hinzugezogen in das künstlerische Schaffen wurden vor allem das Licht sowie der Schatten und in Pienes Fall auch das Element Feuer.
1959 begann Piene Lichtballette und Rauchbilder zu gestalten und bezog sich dabei auf elementare Naturenergien. Die Spuren von Feuer und Rauch sind seitdem ein prägender Bestandteil seiner Werke. Außerdem experimentierte er mit Multimedia-Kombinationen und lichtkinetischen Arbeiten und schuf in einer intensiven Auseinandersetzung mit Licht und Bewegung neue Luft- und Lichtskulpturen. Berühmt wurde u. a. sein riesiger Plastikregenbogen, den der mehrfache Documenta-Teilnehmer bei den Olympischen Spielen in München 1972 in den Himmel steigen ließ.
Piene – einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Moderne
Mitte der Siebzigerjahre emigrierte Piene in die USA, wo er am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Boston 20 Jahre lang ein Medienlabor für künstlerisch-optische Experimente leitete und zum Professor of Visual Design for Environmental Art (Professor der Umweltkunst) berufen wurde. 2008 gründete Otto Piene zusammen mit Heinz Mack, Günther Uecker und der Stiftung Museum Kunstpalast in Düsseldorf die ZERO Foundation. Am 17. Juli 2014 starb er in Berlin unmittelbar nach der Eröffnung der bislang größten Retrospektive seiner Werke, ausgestellt in der Neuen Nationalgalerie. Die darauf folgende international hoch beachtete ZERO-Ausstellung im Guggenheimmuseum in New York erlebte der Künstler nicht mehr.
Otto Piene gilt bis heute als einer der großen Kunsterneuerer und einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Auszeichnungen und Ehrungen
1968:
– Konrad-von-Soest-Preis, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Germany
1989:
– Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, Germany
1994:
– Ehrendoktorwürde als Doctor of Fine Arts, University of Maryland, USA
1996:
– Sculpture Prize, American Academy of Arts and Letters, New York, USA
2003:
– Leonardo da Vinci World Award of Arts des Weltkulturrats, Mexiko-Stadt, Mexico
2008:
– Preisträger für bildende Kunst, Kulturstiftung Dortmund, Germany
– Großer Kulturpreis, Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland, Germany
2013:
– Max-Beckmann-Preis, Frankfurt am Main, Germany
2014:
– Erster Deutscher Lichtkunstpreis, Kunstmuseum Celle, Germany
Ausstellungen und Kunstmessen:
1959:
– documenta II, Kassel, Germany
1964:
– documenta 3, Kassel, Germany
1964:
– Wise Gallery, New York, USA
1965:
– Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany
1977:
– documenta 6, Kassel, Germany
1985:
– Biennale von São Paulo, Brazil
1996:
– Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof, Düsseldorf, Germany
2001:
– Kunstmuseum Celle, Sammlung Robert Simon, Celle, Germany
2008:
– Museum am Ostwall, Dortmund, Germany
2010:
– Leopold-Hoesch-Museum, Düren, Germany
2014:
– Neue Nationalgalerie, Deutsche Bank KunstHalle, Berlin, Germany
– Langen Foundation, Neuss, Germany
– Guggenheim Museum, New York, USA
2015:
– Martin-Gropius-Bau, Berlin, Germany
– LWL Museum für Kunst und Kultur, Münster, Germany
2019:
– Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen, Germany
– Kunstpalast, Düsseldorf, Germany
2020:
– Museum Haus Konstruktiv, Zürich, Switzerland
Otto Piene (geboren 1928 in Laasphe und 2014 in Berlin verstorben) gilt als einer der großen Avantgardisten der deutschen Nachkriegskunst. Mit der Gründung der Zero-Gruppe verhalf er der deutschen Nachkriegskunst zu internationalem Ansehen. Wie bei kaum einem anderen Künstler prägten das Experiment und grenzüberschreitende Versuche in der Kunst sein Werk. Charakteristisch für Piene waren insbesondere seine Rauchgemälde, Feuerbilder, Lichtinstallationen und aufblasbaren Himmelsskulpturen.
„Ich muss gestehen, dass ich in meiner Arbeit immer dann am glücklichsten war, wenn sie eine überraschende Wendung nahm.“ – Otto Piene
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