Der US-amerikanische Künstler Keith Haring gilt bis heute als Ikone der New Yorker Graffiti-Szene und prägte maßgeblich die Pop Art der 1980er-Jahre. Bereits im Jugendalter widmete Haring sich der Zeichnung von Comic-Figuren und dieser Bildsprache blieb er bis zu seinem Tod treu. Er ist bekannt für seine Zeichnungen im öffentlichen Raum mit ikonischen Figuren, die in ihrer radikalen Reduktion an Höhlenmalerei erinnern. Seine einfache Bildsprache lässt seine Werke zeitlos werden und thematisiert in ihnen häufig subtile Gesellschaftskritik.
Haring war nicht nur Vertreter der Pop-Art, vielmehr besaß seine Kunst eine politische Ebene, auf der er die Menschen mit gesellschaftskritischen Diskursen konfrontierte. Er widmet sich Fragen der sozialen Gerechtigkeit und stellte sich unmissverständlich gegen Homophobie, Rassismus und Analphabetismus. Insbesondere befasste er sich in seiner Kunst mit dem in den 80er-Jahren aufkommenden HI-Virus, wobei er Aufklärung betrieb, für die Rechte Infizierter kämpfte und das Tabu-Thema in seiner Kunst thematisierte. Noch zu Lebzeiten gründete er die gemeinnützige Keith-Haring-Stiftung und nahm an der Widespread-Kampagne für die Aidsvorsorge teil. Im Jahr 1990 erlag Haring selbst den Folgen seiner Aids-Erkrankung.
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