Gottfried Bräunling – eine der zentralen Dresdner Künstler des geteilten Deutschland
Gottfried Bräunling ist einer der zentralen Figuren der Dresdner Malergruppe um Ralf Winkler alias A.R. Penck in den 70er Jahren. In seinem facettenreichen Ouevre finden sich neben Zeichnung, Siebdruck, Radierung und Malerei 3-dimensionale Werke aus Holz, Bronze und Eisen. Das malerische, zeichnerische, grafische und plastische Werk von Gottfried Bräunling formte sich meist im Wechselspiel von „Trennung“ und „Einander-Begegnen“. Dahinter verborgen steckt das tiefe Bedürfnis des Künstlers nach Harmonie. Trennung, um der Disharmonie zu entkommen; Begegnung, um die Disharmonie in sich selbst und die Einsamkeit zu überwinden.
Mit Penck verband Gottfried Bräunling eine lebenslange Freundschaft und ein ähnliches Schicksal – beide wurden als politisch unbequem klassifiziert und wurden wegen systemkritischer Malerei letztlich in den Westen zwangsausgebürgert. Diese Freundschaft und Zusammenarbeit manifestierte sich in vielen Gemeinschaftsarbeiten und Projekten rund um Fragen künstlerischer Freiheit ohne Kompromisse, Ausstellungsverbote und politische Diskurse.
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In diesen Jahren entstehen viele relevante systemkritische Werke, die letztlich zu seiner Flucht nach Westberlin im Jahr 1987 führten: „Ich musste kritischer werden. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Probleme kamen. Immer wieder neu. Wenn du den Mund aufmachtest, dein Problem benanntest, musstest du Stellung beziehen, ganz frontal. Und dort konnte es unter Umständen auch „tödlich“ werden…“
1980 wurde Ralf Winkler ausgebürgert, Gottfried Bräunling brachte ihn zum Grenzübergang. Bis zu seiner eigenen Ausbürgerung 1987 hatten sie Kontakt per Post, Begegnungen und Treffen in Prag und kamen im Westen wieder zusammen. Nach seiner Ankunft in Westberlin wurde er herzlich von Penck begrüßt.
Bräunling gründete die Edition GB, es entstanden bibliophile Künstlerbücher mit Jannis Ritsos, Asteris und Ina Kutulas, A.R. Penck, Mikis Theodorakis, Odisseas Elytis und Giorgos Seferis. Die griechische Mythologie rückte ins Zentrum seines Schaffens.
Eine Weile lebt Bräunling in A.R. Pencks Künstlergemeinschaft in Heimbach in der Eifel. Ab etwa 1990 gründet Bräunling mit Pencks Hilfe eine Siebdruckdruckwertstatt und ein Stahlschnittatelier in dem südpfälzischen Dorf Relsberg und vereinigt in einem alten Bauernhof Wohnhaus, Atelier und Werkstätten. Hier entstehen neben seinen eigenen Arbeiten viele Drucke und Werke von A.R.Penck.
Ebenso wie Gottfried Bräunling zu Arbeitsaufenthalten nach Irland, Zypern, Griechenland und Thailand gereist ist, hat er seine Bilder in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt: u.a. in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Genf, Paris, Athen und New York.
Der Aufenthalt in China hat den Künstler so beeindruckt, dass er sich in Zhongshan ein weiteres Atelier und Domizil eingerichtet hat.
2018 waren seine Bilder im Museum of Art in Zhongshan in China zu sehen, zwei weitere Ausstellungen in chinesischen Museen folgen.
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WERKE AUF ANFRAGE
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UNIKATE AUF LEINWAND
- Ewiger Abschied, 1985
- Erstes Werk in West-Berlin, 1987
- Ostdeutsche Kreuzigung, 1984
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Ungebetener Gast, 1984
– sold/verkauft –
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UNIKATE AUF PAPIER
- Portrait Ralf (A.R. Penck), 1994
- Freigiebig bis zum Tod, 1985
- Wartend, 1984
- Eindringling, 1984
- Künstler im Atelier – Penck vor der Ausbürgerung, 4.7.1980
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HANDSIGNIERTE GRAFIKEN
- Die Kugel, 1983
- Ewige Sehnsucht frei zu sein, 1985
- Erster Kontakt, 1985
- Vielleicht ich, 1985
- Metamorphose, 1985
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SKULPTUREN & OBJEKTE
- Kain und Abel, 1992
- Liebesperle, 2012
- Alltagskugel, 2012
- Montagsdemo, 1990
- Mauerstein I-IV, 1990
- Mauerstein I-IV, 1990
- Mauerstein I-IV, 1990
- Mauersteine I-IV, 1990
- Alltagslast, 1994
- Alltagsheld, 1991
- Mauerstück, 1990
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WERKE GOTTFRIED BRÄUNLING UND A.R. PENCK
- Üb mal Got, 1993/94
- Kommunikation, 1993
- Feuerwehr, 1993
- Standart, Kopf, Schlange, 1993/94